Also sprach Zarathustra

26.95

Nachdem er viele Jahre als Einsiedler in den Bergen verbracht hat, möchte Zarathustra seine Weisheit mit den Menschen teilen. Er predigt dem Volk auf dem Marktplatz einer Stadt und will ihm seine Lehren offenbaren, erfährt aber von seinen Zuhörern nur Hohn und Spott. Von nun an meidet Zarathustra Ansammlungen von Menschen und begibt sich auf die Suche nach verwandten Geistern.
Die dichterisch-philosophische Arbeit besteht aus vier Teilen und wird vordergründig als Hauptwerk des deutschen Philosophen betrachtet. Aufgrund von Aussagen wie “Gott ist tot” und seinen kritischen zentralen Inhalten gilt es als äußerst umstritten und bietet Platz für vielseitig kontroverse Diskussionen.


Autor: Friedrich Wilhelm Nietzsche
Illustration:
ca. 312 Seiten
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(Kursiv:wird durch Ihre Angaben ersetzt)

Schauplatz

Fiktive Orte, wie die "glückseligen Inseln" oder die Stadt "bunte Kuh"

Epoche

19. Jahrhundert

Abriss

Die dichterisch-philosophische Erzählung über die Lehre des Übermenschen, den Willen zur Macht und die ewige Wiederkunft des Gleichen, ausgehend von der Aussage: "Gott ist tot".
(Kursiv:wird durch Ihre Angaben ersetzt)

Leseprobe

Vom Wege des Schaffenden

„Willst du, mein Bruder, in die Vereinsamung gehen? Willst du den Weg zu dir selber suchen? Zaudere noch ein wenig und höre mich.
‚Wer sucht, der geht leicht selber verloren. Alle Vereinsamung ist Schuld‘: also spricht die Herde. Und du gehörtest lange zur Herde.
Die Stimme der Herde wird auch in dir noch tönen. Und wenn du sagen wirst: ‚ich habe nicht mehr ein Gewissen mit euch‘, so wird es eine Klage und ein Schmerz sein.
Siehe, diesen Schmerz selber gebar noch das eine Gewissen: und dieses Gewissens letzter Schimmer glüht noch auf deiner Trübsal.
Aber du willst den Weg deiner Trübsal gehen, welches ist der Weg zu dir selber? So zeige mir dein Recht und deine Kraft dazu!
Bist du eine neue Kraft und ein neues Recht? Eine erste Bewegung? Ein aus sich rollendes Rad? Kannst du auch Sterne zwingen, daß sie um dich sich drehen?
Ach, es gibt so viel Lüsternheit nach Höhe! Es gibt so viel Krämpfe der Ehrgeizigen! Zeige mir, daß du keiner der Lüsternen und Ehrgeizigen bist!
Ach, es gibt so viel große Gedanken, die tun nicht mehr als ein Blasebalg: sie blasen auf und machen leerer.
Frei nennst du dich? Deinen herrschenden Gedanken will ich hören und nicht, daß du einem Joche entronnen bist.
Bist du ein Solcher, der einem Joche entrinnen durfte ? Es gibt manchen, der seinen letzten Wert wegwarf, als er seine Dienstbarkeit wegwarf.
Frei wovon? Was schiert das Zarathustra! Hell aber soll mir dein Auge künden: frei wozu?
Kannst du dir selber dein Böses und dein Gutes geben und deinen Willen über dich aufhängen wie ein Gesetz? Kannst du dir selber Richter sein und Rächer deines Gesetzes?
Furchtbar ist das Alleinsein mit dem Richter und Rächer des eignen Gesetzes. Also wird ein Stern hinausgeworfen in den öden Raum und in den eisigen Atem des Alleinseins.
Heute noch leidest du an den Vielen, du Einer: heute noch hast du deinen Mut ganz und deine Hoffnungen.
Aber einst wird dich die Einsamkeit müde machen, einst wird dein Stolz sich krümmen und dein Mut knirschen. Schreien wirst du einst: ‚Ich bin allein!‘
Einst wirst du dein Hohes nicht mehr sehn und dein Niedriges allzunahe; dein Erhabnes selbst wird dich fürchten machen wie ein Gespenst. Schreien wirst du einst: ‚Alles ist falsch!‘
Es gibt Gefühle, die den Einsamen töten wollen; gelingt es ihnen nicht, nun, so müssen sie selber sterben! Aber vermagst du das, Mörder zu sein?
Kennst du, mein Bruder, schon das Wort ‚Verachtung‘? Und die Qual deiner Gerechtigkeit, solchen gerecht zu sein, die dich verachten?
Du zwingst viele, über dich umzulernen; das rechnen sie dir hart an. Du kamst ihnen nahe und gingst doch vorüber: das verzeihen sie dir niemals.
Du gehst über sie hinaus: aber je höher du steigst, um so kleiner sieht dich das Auge des Neides. Am meisten aber wird der Fliegende gehaßt.
‚Wie wolltet ihr gegen mich gerecht sein!‘ – mußt du sprechen – ‚ich erwähle mir eure Ungerechtigkeit als den mir zugemessnen Teil.‘
Ungerechtigkeit und Schmutz werfen sie nach dem Einsamen: aber, mein Bruder, wenn du ein Stern sein willst, so mußt du ihnen deshalb nicht weniger leuchten!
Und hüte dich vor den Guten und Gerechten! Sie kreuzigen gerne die, welche sich ihre eigne Tugend erfinden – sie hassen den Einsamen.
Hüte dich auch vor der heiligen Einfalt! Alles ist ihr unheilig, was nicht einfältig ist; sie spielt auch gerne mit dem Feuer – der Scheiterhaufen.
Und hüte dich auch vor den Anfällen deiner Liebe! Zu schnell streckt der Einsame dem die Hand entgegen, der ihm begegnet.
Manchem Menschen darfst du nicht die Hand geben, sondern nur die Tatze: und ich will, daß deine Tatze auch Krallen habe.
Aber der schlimmste Feind, dem du begegnen kannst, wirst du immer dir selber sein; du selber lauerst dir auf in Höhlen und Wäldern.
Einsamer, du gehst den Weg zu dir selber! Und an dir selber führt dein Weg vorbei und an deinen sieben Teufeln!
Ketzer wirst du dir selber sein und Hexe und Wahrsager und Narr und Zweifler und Unheiliger und Bösewicht.
Verbrennen mußt du dich wollen in deiner eignen Flamme: wie wolltest du neu werden, wenn du nicht erst Asche geworden bist!
Einsamer, du gehst den Weg des Schaffenden: einen Gott willst du dir schaffen aus deinen sieben Teufeln!
Einsamer, du gehst den Weg des Liebenden: dich selbst liebst du und deshalb verachtest du dich, wie nur Liebende verachten.
Schaffen will der Liebende, weil er verachtet! Was weiß der von Liebe, der nicht gerade verachten mußte, was er liebte!
Mit deiner Liebe gehe in deine Vereinsamung und mit deinem Schaffen, mein Bruder; und spät erst wird die Gerechtigkeit dir nachhinken.
Mit meinen Tränen gehe in deine Vereinsamung, mein Bruder. Ich liebe den, der über sich selber hinaus schaffen will und so zu Grunde geht.“ –
Also sprach Zarathustra.

Friedrich Wilhelm Nietzsche

Friedrich Wilhelm Nietzsche wurde am 15.10.1844 in Röcken bei Lützen geboren. Er stammte väterlicher- und mütterlicherseits von Pastoren ab. Er studierte von 1864-1865 klassische Philologie in Bonn und Leipzig. Mit 25 Jahren wurde er außerordentlicher Professor der klassischen Philologie in Basel. Nietzsche kam 1876 wegen eines Nerven- und Augenleidens vorübergehend und 1879 endgültig in den Ruhestand. 1889 brach seine Geisteskrankheit vollends aus, er kam in die Nervenheilanstalt in Basel. Er lebte seit 1897 in Weimar (in geistiger Umnachtung), wo er am 25.08.1900 starb. Nietzsches Werk enthält scharfe Kritik an Wissenschaft, Moral, Kunst, Philosophie und inbesondere Religion. Vor allem seine Konzepte des 'Übermenschen', der 'ewigen Wiederkunft' oder des 'Willen zur Macht' geben bis heute Anlass zu zahlreichen Diskussionen und Interpretationen.


Eine Auswahl an Werken:

1872 Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik 1880 Der Wanderer und sein Schatten 1881 Die Morgenröte 1882 Die fröhliche Wissenschaft 1883-1886 Also sprach Zarathustra 1886 Jenseits von Gut und Böse 1887 Zur Genealogie der Moral 1888 Der Fall Wagner 1896 Götzendämmerung 1894 Der Antichrist 1908 Ecce Homo

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