(Kursiv:wird durch Ihre Angaben ersetzt)
Personen :
3 weibliche und 2 männliche Rollen:
Empfänger von Werthers Briefen
Wilhelm, der Empfänger der Briefe des jungen Werther, sein bester Freund.
Werthers Angebetete
Charlotte, genannt Lotte, älteste Tochter des Amtmanns; Ersatzmutter für ihre Geschwister; hübsch, mittlere Größe; wird eine gute Freundin von Werther; verlobt und später verheiratet mit Albert; weiß am Ende um Werthers Verliebtheit und ist verwirrt, weist ihn zurück als er versucht sie zu küssen; ahnt seinen Selbstmord.
Verlobter von Werthers Angebeteter
Albert, Lottes Verlobter und späterer Ehemann, ein „braver, lieber Mann, dem man gut sein muß“, zuverlässig, ruhig, sehr rational, behandelt Lotte gut; wird schließlich eifersüchtig auf Werther; leiht Werther die Pistole.
Eine Freundin von Werthers Angebeteter
Frederike, Pfarrerstochter, Freundin von Lotte; kleine Rolle.
Eine Bekannte von Werther
Fräulein von B., nette junge Frau an Werthers neuem Wohnort; verschwindet nach Werthers Kündigung aus den Briefen; kleine Rolle.
Nicht personalisiert werden:
Phillipp und Hans, die Kinder einer Dorfbewohnerin.
Lottes kleine Geschwister, Marianne und Malchen.
Der Amtmann, Charlottes Vater, Witwer; mag Werther, kümmert sich am Ende um seine Beerdigung.
Audran und Selstadt, Bekannte von Werther im Dorf.
Herr S., Frederikes Freund, nach Werthers Meinung etwas eingebildet; die beiden verstehen sich nicht gut und streiten.
Frau M., die im Sterben liegt und Lotte an ihrer Seite haben möchte.
Der Graf von C., Werthers einziger Freund bei der diplomatischen Arbeit.
Dame von S., die Werther aus Standesdünkel nicht in ihrer Gesellschaft haben will.
(Kursiv:wird durch Ihre Angaben ersetzt)
Leseprobe
Am 16. Junius
Warum ich dir nicht schreibe? – Fragst du das und bist doch auch der Gelehrten einer. Du solltest raten, daß ich mich wohl befinde, und zwar – kurz und gut, ich habe eine Bekanntschaft gemacht, die mein Herz näher angeht. Ich habe – ich weiß nicht.
Dir in der Ordnung zu erzählen, wie's zugegangen ist, daß ich eins der liebenswürdigsten Geschöpfe habe kennen lernen, wird schwer halten. Ich bin vergnügt und glücklich, und also kein guter Historienschreiber.
Einen Engel! – Pfui! Das sagt jeder von der Seinigen, nicht wahr? Und doch bin ich nicht imstande, dir zu sagen, wie sie vollkommen ist, warum sie vollkommen ist; genug, sie hat allen meinen Sinn gefangengenommen.
So viel Einfalt bei so viel Verstand, so viel Güte bei so viel Festigkeit, und die Ruhe der Seele bei dem wahren Leben und der Tätigkeit.
– Das ist alles garstiges Gewäsch, was ich da von ihr sage, leidige Abstraktionen, die nicht einen Zug ihres Selbst ausdrücken. Ein andermal – nein, nicht ein andermal, jetzt gleich will ich dir's erzählen. Tu' ich's jetzt nicht, so geschäh' es niemals. Denn, unter uns, seit ich angefangen habe zu schreiben, war ich schon dreimal im Begriffe, die Feder niederzulegen, mein Pferd satteln zu lassen und hinauszureiten. Und doch schwur ich mir heute früh, nicht hinauszureiten, und gehe doch alle Augenblick' ans Fenster, zu sehen, wie hoch die Sonne noch steht.
– Ich hab's nicht überwinden können, ich mußte zu ihr hinaus. Da bin ich wieder,
Wilhelm, will mein Butterbrot zu Nacht essen und dir schreiben. Welch eine Wonne das für meine Seele ist, sie in dem Kreise der lieben, muntern Kinder, ihrer acht Geschwister, zu sehen!
– Wenn ich so fortfahre, wirst du am Ende so klug sein wie am Anfange. Höre denn, ich will mich zwingen, ins Detail zu gehen.
Ich schrieb dir neulich, wie ich den Amtmann habe kennen lernen, und wie er mich gebeten habe, ihn bald in seiner Einsiedelei oder vielmehr seinem kleinen Königreiche zu besuchen. Ich vernachlässigte das, und wäre vielleicht nie hingekommen, hätte mir der Zufall nicht den Schatz entdeckt, der in der stillen Gegend verborgen liegt.
Unsere jungen Leute hatten einen Ball auf dem Lande angestellt, zu dem ich mich denn auch willig finden ließ. Ich bot einem hiesigen guten, schönen, übrigens unbedeutenden Mädchen die Hand, und es wurde ausgemacht, daß ich eine Kutsche nehmen, mit meiner Tänzerin und ihrer Base nach dem Orte der Lustbarkeit hinausfahren und auf dem Wege
Charlotte, des Amtmanns Tochter, mitnehmen sollte. – „Sie werden ein schönes Frauenzimmer kennenlernen“, sagte meine Gesellschafterin, da wir durch den weiten, ausgehauenen Wald nach dem Jagdhause fuhren. – „Nehmen Sie sich in acht“, versetzte die Base, „daß Sie sich nicht verlieben!“ – „Wieso?“, sagte ich. – „Sie ist schon vergeben“, antwortete jene, „an einen sehr braven Mann, der weggereist ist, seine Sachen in Ordnung zu bringen, weil sein Vater gestorben ist, und sich um eine ansehnliche Versorgung zu bewerben.“ – Die Nachricht war mir ziemlich gleichgültig.
Die Sonne war noch eine Viertelstunde vom Gebirge, als wir vor dem Hoftore anfuhren. Es war sehr schwül, und die Frauenzimmer äußerten ihre Besorgnis wegen eines Gewitters, das sich in weißgrauen, dumpfichten Wölkchen rings am Horizonte zusammenzuziehen schien. Ich täuschte ihre Furcht mit anmaßlicher Wetterkunde, ob mir gleich selbst zu ahnen anfing, unsere Lustbarkeit werde einen Stoß leiden.
Ich war ausgestiegen, und eine Magd, die ans Tor kam, bat uns, einen Augenblick zu verziehen, Mamsell
Lotte würde gleich kommen. Ich ging durch den Hof nach dem wohlgebauten Hause, und da ich die vorliegenden Treppen hinaufgestiegen war und in die Tür trat, fiel mir das reizendste Schauspiel in die Augen, das ich je gesehen habe. In dem Vorsaale wimmelten sechs Kinder von elf zu zwei Jahren um ein Mädchen von schöner Gestalt, mittlerer Größe, die ein simples weißes Kleid, mit blaßroten Schleifen an Arm und Brust, anhatte. Sie hielt ein schwarzes Brot und schnitt ihren Kleinen rings herum jedem sein Stück nach Proportion ihres Alters und Appetits ab, gab's jedem mit solcher Freundlichkeit, und jedes rief so ungekünstelt sein „Danke!“, indem es mit den kleinen Händchen lange in die Höhe gereicht hatte, ehe es noch abgeschnitten war, und nun mit seinem Abendbrote vergnügt entweder wegsprang, oder nach seinem stillem Charakter gelassen davonging nach dem Hoftore zu, um die Fremden und die Kutsche zu sehen, darin ihre
Lotte wegfahren sollte. – „Ich bitte um Vergebung“, sagte sie, „daß ich Sie hereinbemühe und die Frauenzimmer warten lasse. Über dem Anziehen und allerlei Bestellungen fürs Haus in meiner Abwesenheit habe ich vergessen, meinen Kindern ihr Vesperbrot zu geben, und sie wollen von niemanden Brot geschnitten haben als von mir.“
Ich machte ihr ein unbedeutendes Kompliment, meine ganze Seele ruhte auf der Gestalt, dem Tone, dem Betragen, und ich hatte eben Zeit, mich von der Überraschung zu erholen, als sie in die Stube lief, ihre Handschuhe und den Fächer zu holen. Die Kleinen sahen mich in einiger Entfernung so von der Seite an, und ich ging auf das jüngste los, das ein Kind von der glücklichsten Gesichtsbildung war. Es zog sich zurück, als eben
Lotte zur Türe herauskam und sagte: „Gib dem Herrn Vetter eine Hand.“ – Das tat der Knabe sehr freimütig, und ich konnte mich nicht enthalten, ihn, ungeachtet seines kleinen Rotznäschens, herzlich zu küssen.
Nennungshäufigkeit
Hier haben wir für Sie alle Möglichkeiten der
Personalisierung dieses Buches zusammengefasst. Dazu haben
wir auch aufgelistet, wie häufig die entsprechenden
Angaben im Buch vorkommen.
Sie brauchen nicht alle diese Möglichkeiten zu nutzen
– für jede Angabe können Sie auch einfach den
Vorgabewert verwenden.
Empfänger von Werthers Briefen
Der Vorname des Briefempfängers ist
53 x
Werthers Angebetete
Der Vorname der jungen Frau ist
1 x
Der Kosename der jungen Frau ist
151 x
Verlobter von Werthers Angebeteter
Der Vorname des Verlobten ist
75 x
Eine Freundin von Werthers Angebeteter
Der Vorname der Freundin von Werthers Angebeteten ist
4 x
Eine Bekannte von Werther
Der Nachname von Werthers Bekannter ist
7 x