Ein Weihnachtslied

26.95

In der Weihnachtsnacht erhält Ebenezer Scrooge, ein alter grantiger Geizhals, Besuch von seinem verstorbenen Teilhaber Jacob Marley sowie von drei weiteren Geistern: Dem Geist der vergangenen, dem Geist der gegenwärtigen und dem Geist der zukünftigen Weihnacht. Sie führen ihm sein Leben mit all seinen schlechten Taten vor Augen und veranlassen ihn dazu, sein Leben zu überdenken – und sich vielleicht sogar zu ändern?


Autor: Charles Dickens
Illustration:
ca. 96 Seiten
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(Kursiv:wird durch Ihre Angaben ersetzt)

Epoche

19. Jahrhundert

Schauplatz

London

Abriss

Charles Dickens bekannte Weihnachtsgeschichte über den Geizhals Ebenezer Scrooge lässt nicht nur den Weihnachtsgeist aufleben, sondern hat auch sozialkritische Töne und prangert die Missstände des 19. Jahrhunderts an.
(Kursiv:wird durch Ihre Angaben ersetzt)

Leseprobe

„Fröhliche Weihnachten, Onkel, Gott erhalte Sie!“, rief da eine heitere Stimme. Es war die Stimme von Scrooges Neffen, der so schnell hereingekommen war, daß dieser Gruß das erste war, was man von ihm bemerkte.
„Pah“, sagte Scrooge, „dummes Zeug!“
Der Neffe war vom schnellen Laufen so warm geworden, daß er über und über glühte; sein Gesicht war rot und hübsch, seine Augen glänzten und sein Atem rauchte.
„Weihnachten dummes Zeug, Onkel?“, sagte Scrooges Neffe. „Das kann nicht Ihr Ernst sein.“
„Es ist mein Ernst“, sagte Scrooge. „Fröhliche Weihnachten? Was für ein recht hast du, fröhlich zu sein? Was für einen Grund, fröhlich zu sein? Du bist arm genug.“
„Nun“, antwortete der Neffe heiter, „was für ein Recht haben Sie, grämlich zu sein? Was für einen Grund, mürrisch zu sein? Sie sind reich genug.“
Scrooge, der im Augenblick keine bessere Antwort darauf bereit hatte, sagte noch einmal „Pah!“, und brummte hinterher „Dummes Zeug!“
„Seien Sie nicht böse, Onkel“, sprach der Neffe.
„Was soll ich anderes sein“, antwortete der Onkel, „wenn ich in einer Welt voll solcher Narren lebe? Fröhliche Weihnachten! Der Henker hole die fröhlichen Weihnachten! Was ist Weihnachten für dich anderes, als eine Zeit, in der du Rechnungen bezahlen sollst, ohne Geld zu haben, eine Zeit, in der du dich um ein Jahr älter und nicht um eine Stunde reicher findest, eine Zeit, in der du deine Bücher abschließest und in jedem Posten durch ein volles Dutzend von Monaten ein Defizit siehst? Wenn es nach mir ginge“, setzte Scrooge heftig hinzu, „so müßte jeder Narr, der mit seinem ‚Fröhliche Weihnachten’ herumläuft, mit seinem eigenen Pudding gekocht und mit einem Stechpalmenzweig im Herzen begraben werden.“
„Onkel!“, bat der Neffe.
„Neffe“, antwortete der Onkel erbost, „feiere du Weihnachten nach deiner Art und laß es mich nach meiner feiern.“
„Feiern!“, wiederholte Scrooges Neffe. „Aber Sie feiern es ja nicht.“
„Laß mich ungeschoren“, brummte Scrooge. „Mag es dir Nutzen bringen. Es hat dir ja immer schon Nutzen gebracht.“
„Es gibt viele Dinge, die mir hätten nützen können und die ich nicht genutzt habe, das weiß ich“, antwortete der Neffe, „und Weihnachten ist eins davon. Aber ich weiß gewiß, daß ich Weihnachten, abgesehen von der Verehrung, die wir seinem heiligen Namen und Ursprung schuldig sind, immer als eine gute Zeit betrachtet habe, als eine liebe Zeit, als die Zeit der Vergebung und Barmherzigkeit, als die einzige Zeit, die ich in dem ganzen langen Jahreskalender kenne, da die Menschen einträchtig ihre verschlossenen Herzen auftun und die andern Menschen ansehen, als wären sie wirklich Reisegefährten nach dem Grabe und
nicht eine ganz andere Art von Geschöpfen, die einen ganz andern Weg gehen. Und daher, Onkel, wenn es mir auch niemals ein Stück Gold oder Silber in die Tasche gebracht hat, daher glaube ich doch, es hat mir Gutes getan, und es wird mir Gutes tun, und ich sage ‚Gott segne das Weihnachtsfest!’“
Der Diener in dem Burgverlies draußen applaudierte unwillkürlich; aber im Augenblick darauf fühlte er auch die Unschicklichkeit seines Betragens, schürte die Kohlen und löschte dadurch die letzten kleinen Funken unwiederbringlich.
„Wenn Sie da drin mich noch einen einzigen Laut hören lassen“, sagte Scrooge, „so feiern Sie Ihre Weihnachten mit dem Verlust Ihrer Stelle. – Du bist ein ganz gewaltiger Redner“, fügte er dann hinzu, sich zu seinem Neffen wendend. „Es wundert mich, daß du noch nicht ins Parlament gekommen bist!“
„Seien Sie nicht böse, Onkel. Essen Sie morgen mit uns.“
Scrooge sagte, daß er ihn erst verdammt sehen wolle; ja wahrhaftig, er sprach sich so deutlich aus.

Charles Dickens

Charles Dickens wurde am 7. Februar 1812 in Landport bei Portsmouth geboren. Als sein Vater 1823 ins Schuldgefängnis in London kam, mußte Dickens bereits in der Jugend als Hilfsarbeiter arbeiten. Nach unregelmäßigem Schulbesuch wurde er 1826 Anwaltsgehilfe und arbeitete als Parlamentsstenograph. Als Reporter beim "Morning Chronicle" begann er seine Skizzen, die in Buchform als "Pickwick Papers" veröffentlicht wurden und ihn berühmt machten. Von 1836 bis 1841 arbeitete er parallel an verschiedenen Romanen. Es folgten Amerikareisen (1841/42) und 1868. Dickens starb am 9. Juni 1870 im Alter von 58 Jahren an einem Schlaganfall.


Eine Auswahl an Werken:

1837 Die Pickwickier 1838 Oliver Twist 1839 Nicholas Nickleby 1843 Ein Weihnachtslied 1847 Dombey und Sohn 1850 David Copperfield 1854 Harte Zeiten 1859 Eine Geschichte aus zwei Städten 1861 Große Erwartungen

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