Der Trotzkopf
Ilse Macket ist fünfzehn Jahre alt und ein echter Wildfang. Da sie sich von niemandem etwas sagen lässt, schicken ihre Eltern sie in ein Internat, mit der Hoffnung, dort werde aus dem jungen Trotzkopf eine echte Dame. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bekommt Ilse tatsächlich ihr Temperament in den Griff und kann das Leben mit ihren Freundinnen genießen – doch der Sommer des Abschieds rückt immer näher…
Autor: Emmy von Rhoden
Illustration: shutterstock.com/Rumo
ca. 188 Seiten
Personen :
8 männliche und 13 weibliche Rollen und zwei Hunde
Trotzkopfs Vater
Oberamtmann Richard Macket, Ilses Vater, ein gutmütiger Mensch, der seine Tochter über alles liebt und ihr viel durchgehen lässt; groß und kräftig.
Trotzkopfs Stiefmutter
Anne Macket, Ilses Stiefmutter, will zwar nur das Beste für Ilse, kommt aber anfangs nicht an ihre Stieftochter heran; erst nach Ilses Wiederkehr lösen sich alle Spannungen auf.
Pfarrer
Pfarrer Wollert, ein Freund der Familie; er unterrichtet auch Ilse und legt ihrem Vater das Internat nahe.
Dienstmädchen
Katharine, das Hausmädchen der Mackets.
Kutscher
Johann, Kutscher der Mackets; hängt sehr an Ilse und kennt sie von klein auf.
Internatsleiterin
Fräulein Raimar, die Leiterin des Mädcheninternats; glatte Haare; kann sehr streng sein, duldet kein Widerwort und achtet auf Sittsamkeit; ihr Streit mit Ilse beim Handarbeiten gibt den Ausschlag für Ilses Veränderung; trotz aller Strenge liebt sie ihre Schützlinge und kümmert sich um sie.
Trotzkopfs Lieblingslehrerin
Fräulein Charlotte Güssow, Lehrerin im Internat, freundlich, 26 Jahre alt; freundet sich mit Ilse an und bringt sie durch ihre Erzählung von der widerspenstigen Luzie auf den rechten Weg; sie selbst ist Luzie und findet am Schluss in Ilses Onkel ihren verschwundenen Verlobten Kurt wieder.
Trotzkopfs beste Freundin
Ellinor Grey, genannt Nellie, eine englische Waise, die zu Ilses bester Freundin wird und mit ihr ein Zimmer teilt; lässt sich im Internat zur Gouvernante ausbilden; ein schlankes, zartgebautes Wesen mit in aufgestecktem Haar und schelmischen Lachgrübchen; 17 Jahre alt, spricht gebrochenes, lustiges Deutsch; sie möchte sich am Ende gar nicht mehr von Ilse trennen; am Schluss hält Dr. Althoff um ihre Hand an.
russische Internatsschülerin
Orla, eine Russin, ein reizvolles, gepflegtes junges Mädchen mit sehr lebhaften Augen und einem Stupsnäschen; 17 Jahre alt, spricht fließend Deutsch, trägt eine Brille und ist sehr direkt; sie gilt als die eleganteste der Pensionärinnen.
dichtende Internatsschülerin
Flora, 17 Jahre, blass und sommersprossig, groß; die Dichterin, etwas eingebildet und immer pathetisch.
Musterschülerin
Rosi, Musterschülerin, immer brav, bescheiden und bedächtig; glatte Haare, liebe Gesichtszüge.
immer fröhliche Internatsschülerin
Annemie, die „Lachtaube“, bekommt bei jeder Kleinigkeit einen Lachanfall.
eitle Internatsschülerin
Melanie, Gretes Schwester, sehr eitel, lispelt.
Schwester der eitlen Internatsschülerin
Grete, Melanies Schwester, redet ständig; lange Arme, große Füße, schlechte Haltung und starke Taille.
attraktiver Deutschlehrer
Dr. Alfred Althoff, Deutschlehrer, gut aussehend; einige der Pensionärinnen schwärmen für ihn; am Ende hält er um Nellies Hand an.
alter Französischlehrer
Monsieur Michael, der Französischehrer, ein älterer Herr mit weißem Haar. Er ist ganz begeistert von Ilse und ihren Französischkenntnissen.
unsympathische Englischlehrerin
Miss Lead, die Englischlehrerin, prüde, streng, arrogant, mitunter sogar gemein und unsympathisch.
Trotzkopfs Verehrer
Leo Gontrau, Sohn des Landrats, angehender Jurist; verliebt sich in Ilse und hält am Ende um ihre Hand an.
Die Eltern von Trotzkopfs Verehrer
Landrat Gontrau und seine Frau, Leos Eltern, die Ilse auf ihrer Heimreise bei sich aufnehmen und am liebsten gar nicht mehr hergeben wollen.
Trotzkopfs Onkel
Kurt, Ilses Onkel und der ehemalige Verlobte von Fräulein Güssow; durch Ilses Aufenthalt im Internat finden die beiden wieder zusammen und heiraten am Ende.
Trotzkopfs Lieblingswelpe
Bob, ein kleiner Hund, von dem sich Ilse anfangs nicht trennen möchte.
Familienhündin
Diana, der Hund der Mackets.
Nicht personalisiert werden:
Ilse Macket, ein junges, schlankes Mädchen von fünfzehn Jahren mit Locken und braunen Augen; der Trotzkopf, die anfangs widerspenstige und lebhafte Heldin des Romans.
Ilses kleines Brüderchen.
Lilli Lubauer, die kleine Tochter einer österreichischen Schauspielerin, der Liebling aller Pensionärinnen, vor allem Ilses; sie stirbt an einer Hirnhautentzündung.
Herr von Schäffer mit Frau und Sohn, Freunde der Familie Macket.
Die Frau Landrat, Ilses Zufallsbekanntschaft auf der Heimreise.
Die Köchin im Internat, andere Schülerinnen und die Tanzpartner vom nahegelegenen Gymnasium.
Schauplatz
Moosdorf, ein herrschaftliches Gut in Pommern, Trotzkopfs Heimat, ein Mädchenpensionat und das Gut einer befreundeten Familie
Epoche
Ende des 19. JahrhundertsAbriss
Spielen Sie die Nebenrolle in diesem Klassiker der Weltliteratur Bei diesem Klassiker von Emmy von Rhoden spielen weiter die bekannten Helden der Geschichte die Hauptrolle Sie können als Mitschülerin oder beste Freundin eine Nebenrolle übernehmen. So bleibt der Grundcharakter dieses Werks erhalten und Sie erleben an der Seite von Trotzkopf Ilse das Leben im Internat.Der klassische Mädchenroman liefert ein zwar ein veraltetes Frauenbild, erfreut sich aber dank seiner freigeistigen, temperamentvollen Heldin nach wie vor großer Beliebtheit. Für alle Leserinnen, die noch einmal ein aufregendes Jahr mit ihrer Kindheitsheldin erleben wollen.
Leseprobe
Die Gäste blieben zum Abendessen auf Gut Moosdorf. Als man sich zu Tisch setzte, befahl Frau Anne dem Stubenmädchen, das Fräulein zu Tisch zu rufen.Ilse hatte sich eingeschlossen, und das Stubenmädchen mußte erst tüchtig pochen, bevor sie sich bequemte, die Tür zu öffnen.
„Sie sollen herunterkommen, Fräulein! Die gnädige Mama hat es befohlen“, sagte Katharine und betonte das ‚sollen’ und ‚befohlen’ recht auffallend.
„Ich soll!“, rief Ilse und wandte den Kopf hastig herum. „Aber ich will nicht! Sag das der gnädigen Frau Mama!“
„Ja“, erwiderte Katharine, befriedigt von dieser Antwort. Auch sie war durchaus nicht damit einverstanden, daß wieder eine Frau ins Haus gekommen war, die der schönen Freiheit ein Ende bereitete. Sie ging hinunter in das Speisezimmer und richtete Ilses Bestellung wörtlich aus.
Herr Macket blickte seine Frau verlegen an; er wußte nicht, was diese Antwort bedeuten sollte.
Die Hausfrau verstand die Frage, und ohne im geringsten ihren Unmut merken zu lassen, sagte sie gelassen: „Ilse ist nicht ganz wohl, lieber Richard, sie klagte etwas über Kopfschmerzen. Katharine hat ihre Bestellung ungeschickt ausgerichtet.“
Alle Anwesenden errieten sofort, daß Frau Anne eine Ausrede gebrauchte, nur Herr Macket glaubte, daß es sich in Wahrheit so verhielt. „Wollen wir nicht lieber eine Boten zum Arzt schicken?“, fragte er besorgt.
Die Antwort gab ihm seine Tochter selbst. Laut jubelnd und lachend trieb sie einen Reif mit einem Stock über den großen Rasenplatz und der Hund sprang ihr nach.
Herrn Mackets Gesicht veränderte sich bei diesem Anblick. Er stand auf und trat in die offenstehende Flügeltür des Zimmers.
Er war im Begriff, Ilse zu rufen, als Frau Anne ihn davon zurückhielt. „Laß sie, ich bitte dich, Richard!“, bat sie, und, zu den Gästen gewendet, setzte sie hinzu: „Es tut mir leid, nun doch die Wahrheit sagen zu müssen, aber Ilses Benehmen zwingt mich dazu.“ Und sie erzählte den kleinen Vorfall so gemildert wie möglich.
Es wurde darüber gelacht, ja, Herr Schäffer behauptete, die Kleine habe Temperament, und es sei schade, daß sie kein Junge sei. Seine Frau vermochte ihm jedoch nicht beizustimmen, sie fand das wilde Mädchen geradezu entsetzlich.
Als die Gäste fortgefahren waren, blieb Pfarrer Wollert noch zurück. Er war ein modern denkender und klarblickender älterer Herr, der in seiner gütigen Art Ilse seit ihrer Kindheit eine wohlwollende Zuneigung bewahrte. Er hatte sie getauft und eingesegnet, unter seinen Augen war sie herangewachsen. Seit dem Abschied der letzten Erzieherin leitete er ihren Unterricht. Es trat ein beinahe peinliches Stillschweigen ein. Jedem der drei Anwesenden lag etwas auf dem Herzen, doch jeder scheute sich, das erste Wort zu sprechen. Herr Macket saß rauchend am Tisch, Frau Macket beschäftigte sich eifrig mit einer Handarbeit. Pfarrer Wollert ging im Zimmer auf und ab, er sah ernst und nachdenklich aus.
Endlich blieb er vor dem Oberamtmann stehen. „Es hilft nichts, lieber Freund“, sagte er. „Das Wort muß heraus. Es geht nicht mehr so weiter; wir können dieses unbändige Kind nicht zügeln, es ist uns über den Kopf gewachsen.“
Nennungshäufigkeit
Hier haben wir für Sie alle Möglichkeiten der Personalisierung dieses Buches zusammengefasst. Dazu haben wir auch aufgelistet, wie häufig die entsprechenden Angaben im Buch vorkommen.
Sie brauchen nicht alle diese Möglichkeiten zu nutzen – für jede Angabe können Sie auch einfach den Vorgabewert verwenden.
Trotzkopfs Vater
Trotzkopfs Stiefmutter
Pfarrer
Dienstmädchen
Kutscher
Internatsleiterin
Trotzkopfs Lieblingslehrerin
Trotzkopfs beste Freundin
russische Internatsschülerin
dichtende Internatsschülerin
Musterschülerin
immer fröhliche Internatsschülerin
eitle Internatsschülerin
Schwester der eitlen Internatsschülerin
attraktiver Deutschlehrer
alter Französischlehrer
unsympathische Englischlehrerin
Trotzkopfs Verehrer
Die Eltern von Trotzkopfs Verehrer
Trotzkopfs Onkel
Trotzkopfs Lieblingswelpe
Familienhündin
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