Doppelleben mit Hindernissen
"Ich? Ein Model?" So ganz kann es die Vierzehnjährige nicht glauben, als zwei Frauen sie auf der Straße ansprechen und fragen, ob sie Lust hat, für ihre Modelagentur zu arbeiten. Aber kaum steht sie auf dem Laufsteg, merkt sie, dass sie tatsächlich zum Modeln geboren ist. Und dann gehört sie sogar zu den drei auserwählten Mädchen, die am Bella-Luna-Fashion-Award teilnehmen dürfen! Doch wann bleibt da noch Zeit für die Schule, Freunde und die Eltern, die noch dazu nichts von ihrem Doppelleben wissen dürfen? Immer schwieriger wird es, Alltag und Modeltermine unter einen Hut zu bringen, immer mehr Lügen müssen erfunden werden - und dann hat sie auch noch Zoff mit ihrer besten Freundin, und die Agenturchefin will ihren Vertrag kündigen. Ist der Traum vom Topmodel etwa schon wieder ausgeträumt?
Autor: Marina Cavo
Illustration: istockphoto.com/joshblake
ca. 212 Seiten
Personen :
9 weibliche und 7 männliche Rollen
Weibliche Hauptrolle
Mina Brinkfeld, Hauptperson; führt ein Doppelleben als Model und ganz normaler Teenager; 14 Jahre alt; geht in die achte Klasse aufs Gymnasium; lange, glatte Haare, die sie meist zum Pferdeschwanz gebunden trägt; schlecht in Mathe und in Kunst; liebt Gummibärchen; kleidet sich unauffällig und ist im Alltag eher zurückhaltend; wurde auf der Straße von zwei Frauen der Modelagentur Kruse entdeckt; verheimlicht ihre Modelkarriere vor ihren Eltern, da sie denkt, dass die es verbieten würden, und auch vor ihren Mitschülern; als sie eines von drei Models ist, das beim Bella Luna Fashion Award mitmachen darf, wird es immer schwieriger, das Modeln und den Alltag unter einen Hut zu bringen; verstrickt sich immer mehr in ein Lügennetz; schwänzt die Schule und schreibt schlechte Noten; streitet sich sogar mit ihrer besten Freundin Jana deswegen; ihre Leistung leidet darunter und sie wird aus der Agentur geschmissen; es kommt zu einer Aussprache mit ihren Eltern; schließlich kann sie doch beim Bella Luna Fashion Award teilnehmen und gewinnt; es deutet sich eine Liebesgeschichte mit Leander an, der ihr am Schluss einen Kuss gibt.
Beste Freundin der Hauptrolle
Jana Bauer, Minas beste Freundin und Klassenkameradin; wiederholt gerade die achte Klasse, da sie schon einmal durchgefallen ist; kitzlig; kleidet sich sehr flippig und ist immer gut drauf; hat ein ansteckendes Lachen; sehr schlechte Englischaussprache; ihre Mutter verliert ihren Job; verdient sich ihr Taschengeld mit Zeitungsaustragen; kennt Minas Geheimnis und unterstützt sie; als Mina allerdings immer weniger Zeit hat und nicht mehr in ihren Lieblingsladen shoppen gehen will, weil der zu billig ist, kommt es zum Streit zwischen den Freundinnen; am Schluss versöhnen sie sich aber wieder.
Vater der Hauptrolle
Thorsten Brinkfeld, Vater von Mina und Jonas; verheiratet mit Annette; Architekt; hat viel Stress auf der Arbeit; streitet sich häufig mit seiner Frau, weswegen sich die beiden Urlaub nehmen, um wieder einmal mehr Zeit für sich zu haben; schaut heimlich eine Modelfernsehsendung.
Mutter der Hauptrolle
Annette Brinkfeld, Mutter von Mina und Jonas; verheiratet mit Thorsten; arbeitet seit Kurzem wieder (in einer Versandfirma); die Situation ist noch ungewohnt für Thorsten; sie streiten sich häufig, aber in ihrem spontanen Urlaub bessert sich die Stimmung.
Bruder der Hauptrolle
Jonas Brinkfeld, Minas kleiner Bruder; Sohn von Thorsten und Annette; im Grundschulalter; sein Lieblingswort ist „Pups“; hat ein Meerschweinchen namens Micky; spielt am liebsten Detektiv und kommt so Minas Geheimnis auf die Spur; verrät sie aber nicht.
Onkel der Hauptrolle
Gerd Brinkfeld, Minas Patenonkel; großer Bruder von Thorsten; Mina und er haben ein sehr gutes Verhältnis; war Fliesenleger, aber arbeitet, seitdem er im Lotto gewonnen hat, nicht mehr, sondern genießt sein Leben in vollen Zügen; fährt einen silbernen Porsche, meist zu schnell; immer guter Laune; kennt Minas Geheimnis und hilft ihr; unterschreibt für sie Unterlagen für die Agentur; fährt sie zu den Proben.
Freund der Hauptrolle
Leander, Freund von Mina; geht in die Parallelklasse; eher schüchtern und ruhig; niedliches Lächeln; kann sehr gut erzählen; hat einen Hund namens Flips (strubbeliges, braunes Fell; frech); sehr gut in Kunst und in Mathe; hilft Mina bei einem Bild; er ist in Mina verliebt und wird immer rot, wenn er sie sieht; er überzeugt sie davon, dass sie ihren Eltern die Wahrheit sagen muss, und unterstützt sie dabei; nach ihrem Sieg beim Bella Luna Fashion Award gibt er ihr einen Kuss.
Blöde Klassenkameradin der Hauptrolle
Alina, Klassenkameradin von Mina; bewundert Jana und will unbedingt ihre Freundin sein; Mina und sie können sich deswegen nicht leiden; Mina nennt sie „Miss Oberneugier“; lästert viel und versucht ständig, Mina schlechtzumachen.
Nette Klassenkameradin der Hauptrolle
Sarah, Klassenkameradin von Mina; nett; gibt Mina Schmink- und Stylingtipps, da sie meint, dass Mina mehr aus sich machen kann; Mina tut, als hätte sie keine Ahnung von solchen Sachen; am Schluss lachen sie darüber.
Besitzerin der Modelagentur
Frau Kruse, Chefin der Modelagentur Kruse; immer perfekt gestylt; warme Stimme; legt Wert auf Pünktlichkeit; sehr nett; als Mina immer wieder zu spät kommt und schlechte Leistung abliefert, kündigt sie ihren Vertrag; gibt ihr dann aber – nach einem Telefonat mit Thorsten – noch eine zweite Chance.
Arrogantes Model
Jolanda Sarini, Model in der Modelagentur Kruse; 19 Jahre alt; schulterlanges Haar; wurde bei einem Schülercasting entdeckt; viel erfahrener als Mina; hochnäsig; sie und Mina können sich nicht besonders gut leiden; eines der drei Models, die am Bella Luna Fashion Award teilnehmen; versucht, Mina vor der Show zu verunsichern, wird dann aber nur Zweite.
Magersüchtiges Model
Doris Meierwerth, Model in der Modelagentur Kruse; eines der drei Models, die am Bella Luna Fashion Award teilnehmen; nett; sie und Mina verstehen sich gut; magersüchtig; erleidet bei einer der Proben einen Schwächeanfall, woraufhin sie ins Krankenhaus kommt; erholt sich wieder, muss aber eine Zeit lang aufs Modeln verzichten.
Designer
Heinz, Designer von Bella Luna, dessen Kollektion beim Fashion Award vorgeführt wird; exzentrisch, aber nett.
Mathelehrer der Hauptrolle
Herr Lehmann, Minas Mathelehrer; geduldig; kleine Rolle.
Biolehrerin der Hauptrolle
Frau Graupner, Minas Biolehrerin; nett und verständnisvoll; sehr kleine Rolle.
Bester Freund des Bruders
Marvin, Jonas’ bester Freund; Jonas geht nach der Schule immer zu ihm, bis Annette von der Arbeit kommt; sehr kleine Rolle.
Nicht personalisiert werden:
Frau Hintersusel, Metzgersfrau; wird nur erwähnt. Assistenten und Stylisten in der Modelagentur Kruse und bei Bella Luna.
Wir haben die erste Seite des Buches bei unserer Konfirmation vorgelesen. Mehr als dreißig Gäste haben herzhaft gelacht. Ein tolles Erlebnis. Das Buch haben jetzt schon zehn weitere Personen gelesen. Einfach klasse!
Eckart S. aus Dortmund
Schauplatz
Eine nicht näher beschriebene StadtEpoche
Gegenwart (Mai)Abriss
Für ein Mädchen erfüllt sich der Traum vom Modeln, doch der Alltag leidet gehörig darunter - am Schluss gewinnt es einen Fashion Award, deckt alle Lügen auf und bekommt Unterstützung von Eltern, Lehrern und Freunden zugesagt. Für Mädchen von 10-14.Leseprobe
„Kannst du hier noch mal kurz unterschreiben?“, bat sie. „Ich möchte so gerne am Freitag bei einem Fotoshooting mitmachen. Und mit Mama und Papa ist das ja alles so schwierig. Die erlauben das nie. Also, wenn die hören würden, dass ich model – oje!“„Ach ja, mein lieber kleiner Bruder“, seufzte Onkel Gerd. „Er nimmt immer alles so schrecklich ernst. Als Kind konnte man ihn aber dafür immer herrlich veräppeln.“ Er lachte leise, anscheinend war ihm eine witzige Sache von früher eingefallen. „Also wenn du meine Tochter wärst, dann dürftest du alles. Na ja, zumindest fast alles.“ Ihr Onkel grinste vergnügt und unterschrieb den Zettel.
„Vielen Dank. Du bist echt klasse.“ Mina strahlte.
„Und, was habe ich jetzt bestellt?“, feixte er. „Drei Toaster und fünf Waschmaschinen?“
„Genau, und dazu für mich einen tollen Casting-Freitag“, gab Mina zurück.
Die Ampel schaltete auf Grün, und Onkel Gerd gab Gas. Mina überflog den Zettel von Frau Kruse. Aha, die Eltern erklärten sich also mit ihrer Unterschrift damit einverstanden, dass die Mädchen in der nächsten Zeit möglicherweise an einer außergewöhnlich hohen Anzahl zusätzlicher Termine teilnehmen würden. Auch mit der Schule sollte das abgesprochen werden.
„Bei mir geht es sowieso nur um den Freitag“, meinte sie. „Da kommen Fotografen in die Agentur, und ich habe mich dafür angemeldet, weil ich noch nie bei so einem Fotoshooting mitgemacht habe. Das macht bestimmt tierischen Spaß. Diese vielen anderen Termine in der nächsten Woche gelten dann nur für drei von den Profimodels. Ich bin echt mal gespannt, wer von denen weiterkommt.“
„Aha“, erwiderte Onkel Gerd leicht verwirrt, weil er von diesen Dingen wenig Ahnung hatte. „So läuft das also im Modelbusiness. Ich finde es auf jeden Fall toll, dass du dich für diesen Weg entschieden hast. Du ziehst deine Sache durch, und wenn ich dir dabei helfen kann, dann mache ich das gerne.“
„Das ist supernett, echt.“ Mina sah ihn gerührt an. Sie war für jede Unterstützung dankbar. Manchmal plagten sie nämlich schon leichte Zweifel, ob das alles richtig war, was sie machte. Diese Heimlichtuerei war anstrengend, und manchmal hatte sie auch ein schlechtes Gewissen. Da war es wirklich ein Glück, dass sie Jana und Onkel Gerd hatte, vor denen sie ihr Doppelleben nicht verstecken musste. Das tat unglaublich gut.
Plötzlich dröhnte ein Wahnsinnssound durchs Auto. Onkel Gerd hatte seinen Hightech-Multiplayer angestellt.
„Wow, Shakira!“, rief Mina. „Hörst du das etwa auch so gerne wie ich?“
„Na klar.“ Ihr Onkel stellte die Bässe noch ein wenig tiefer ein.
Das war der Hammer! Wie gut, dass ihre Eltern nicht hier drinnen saßen. Bei ihnen durfte man das Radio immer nur auf angemessener Fahrlautstärke hören. Öde war das. Wenn man hinten saß, verstand man kaum etwas.
„Und wie findest du Justin Bieber?“ Mina musste fast schreien, um den Sound zu übertönen.
„Nein, also das ist nichts für mich. Magst du das?“
„Was?“ Mina verstand kein Wort.
„Na Justin Bieber. Ob du die Musik gut findest.“
„Ach so. Klar, ist meine Lieblingsmusik. Shakira und Justin Bieber sind echt die Besten.“
Sie brausten über die Straßen und genossen die neuesten Hits von Shakira. Dank Onkel Gerds zügiger Fahrweise war Mina nahezu pünktlich zu Hause. Es war zehn nach acht, das müsste nun aber wirklich noch durchgehen. Onkel Gerd stellte die Musik aus und ließ Mina vorsichtshalber nicht direkt vor ihrem Haus, sondern eine Straßenecke davor aussteigen. Mama und Papa mussten ihn jetzt nicht sehen, das gab nur blöde Nachfragen.
„Bis zum nächsten Mal. Und mach schön weiter so!“ Er winkte ihr noch einmal zu und fuhr davon.
Mina lief rasch zum Haus. Sie schob den Schlüssel ins Schloss und sah vorsichtig nach, ob die Luft rein war. Alles klar. Sie huschte über den Flur und wollte sich schnell ins Gästebad verdrücken. Doch in dem Moment knipste jemand von unten das Flurlicht an. Und im nächsten Augenblick kam auch schon Papa mit einer Tüte Chips in der Hand die Kellertreppe hoch. Verflixt, genau das hatte Mina vermeiden wollen. Als Papa Mina sah, ließ er vor Schreck die Chipstüte fallen. Im Gegensatz zu Onkel Gerd war er von ihrem Anblick überhaupt nicht angetan.
„Mina, wie siehst du denn aus?“, rief er viel zu laut.
„Ich muss mal schnell…“
Doch es war zu spät. Mama kam bereits aus dem Wohnzimmer angelaufen, um zu sehen, was los war. Sie hielt ein Butterbrot in der Hand und sah müde und genervt aus. Neben ihr stand Jonas, schon im Schlafanzug, aber immer noch mit seiner Detektivlupe um den Hals.
Na prima, dachte Mina resigniert. Kamen gleich auch noch die Nachbarn, um sie blöde anzuglotzen?
„Ich dachte, du machst mit Jana das Referat“, stieß Mama geschockt hervor. „Stattdessen kommst du wie Frau Hintersusel persönlich hier an.“ Frau Hintersusel war die Metzgerfrau. Sie trug eine strubbelige Dauerwelle, die viel zu wuchtig war für ihr schmales Gesicht.
Wenigstens hatte Mama noch ein bisschen Humor behalten. Aber so böse wie sie aussah brauchte Mina nun doch eine gute Erklärung. Sie warf einen Blick in den Flurspiegel. Oh Gott, Mama hatte recht! Das da im Spiegel sah Frau Hintersusel verdammt ähnlich. Das heftige Bürsten hatte alles viel schlimmer gemacht.
„Wir haben ja auch was fürs Referat gemacht“, sagte sie schnell und merkte mal wieder, wie schlecht sie flunkern konnte. Andere konnten das bestimmt tausendmal besser. Sie spürte, wie ihr Gesicht heiß und tomatenrot wurde. „Und als wir mit dem Referat fertig waren, wollte Jana unbedingt etwas mit meinen Haaren ausprobieren. Weil… Also sie hat doch ganz andere Haare als ich, ich meine, von der Länge her und der Haarstruktur und so.“
„Hm“, machte Mama unzufrieden und betrachtete sie mit diesem typischen Mama-Blick, der einen zu durchleuchten schien. Sie wollte noch etwas sagen, wurde aber von Jonas abgelenkt, der sich mit wildem Gekicher die Lupe vors Auge hielt. Dämlich glotzte er Mina dadurch an.
„Aha, so so“, sagte er. Und gleich noch einmal: „Aha, so so.“
Nennungshäufigkeit
Hier haben wir für Sie alle Möglichkeiten der Personalisierung dieses Buches zusammengefasst. Dazu haben wir auch aufgelistet, wie häufig die entsprechenden Angaben im Buch vorkommen.
Sie brauchen nicht alle diese Möglichkeiten zu nutzen – für jede Angabe können Sie auch einfach den Vorgabewert verwenden.
Weibliche Hauptrolle
Beste Freundin der Hauptrolle
Vater der Hauptrolle
Mutter der Hauptrolle
Bruder der Hauptrolle
Onkel der Hauptrolle
Freund der Hauptrolle
Blöde Klassenkameradin der Hauptrolle
Nette Klassenkameradin der Hauptrolle
Besitzerin der Modelagentur
Arrogantes Model
Magersüchtiges Model
Designer
Mathelehrer der Hauptrolle
Biolehrerin der Hauptrolle
Bester Freund des Bruders
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